Im Nachkriegsösterreich war Kaffee Mangelware. Man musste auf Ersatzkaffee, im Volksmund auch Muckefuck genannt, zurückgreifen. Der „Malzkaffee“ wurde aus Zichorien, Roggen, Gerste und unter anderen aus Eicheln hergestellt.
Das Landesernährungsamt für das Burgenland tätigte am 12. September 1947 den Aufruf: „In den Bezirken Eisenstadt, Güssing, Jennersdorf, Mattersburg, Oberpullendorf, Oberwart wird mit Genehmigung des Landesernährungsamtes für das Burgenland von der Firma Franck und Kathreiner Ges.m.b.H. Wien eine Eichelsammlung durchgeführt. In den Sammelstellen, welche durch Plakate kenntlich gemacht sind, werden für gesunde und trockene Eicheln 30 Groschen pro Kilogramm bezahlt. Außerdem erhält jeder Sammler für je 12 1/2 kg abgelieferter Eicheln eine Gratis-Sammelprämie von 1/4 kg Linde´s Kaffee-Ersatz-Mischung. Bei Ablieferung der Eicheln bekommt der Sammler einen Gutschein über die entsprechende Menge Linde, der nach etwa 4 Wochen-von der Sammelstelle eingelöst wird. Faule oder wurmstichige Eicheln werden sieht übernommen. Die Becher der Eicheln sind zu entfernen. […] Zur Übernahme der Eicheln sind nur jene Sammelteile berechtigt, denen die für die Sammlung notwendige Prämiengutscheinblocks zugesandt werden. Die in den Sammelstellen abgelieferten Eicheln sind den Bezirksaufkäufern und von diesen zur Gänze der Birma Franck und Kathreiner Ges.m.b.H. Wien abzuliefern. Jede andere Verwertung der gesammelten Sicheln ist verboten.
Über die genaue Durchführung der Sammlung und die Behandlung der Prämiengutscheine werden die Sammelstellen durch Rundschreiben der Firma Franck und Kathreiner Ges.m.b.H. Wien, unmittelbar unterrichtet. Kaufleute werden gebeten, die ihnen zugehenden Plakate gut sichtbar anzubringen.
Die Bevölkerung wird angesichts der schwierigen Rohstofflage im eigenen Interesse aufgefordert sieh an dieser Sammlung rege zu beteiligen und diese in jeder Weise zu fördern.“  (Gemeindearchiv Halbturn, Korr. 1947. o.Z.)