Hornstein, an der Grenze zwischen Ungarn und Österreich gelegen, war schon sehr lange ein Zentrum des Schmugglerwesens. Mit dem Zusammenbruch der österreichisch-ungarischen Monarchie und den daraufhin folgenden anarchistischen Zuständen im Grenzraum etablierte sich eine Schmuggler- und Räuberbände um Anton Kutsenits aus Hornstein. Im Sommer 1920 endete sein verbrecherisches Tun fatal.
Die Zeitung „Die Grenzpost“ vom 4. August 1920 berichtet: „Ein großes Übel ist nun von der Gemeinde gewichen. Wie wiederholt in letzter Zeit berichtet, war hier eine Räuberbande tätig, die nicht nur Schmuggler ausplünderte, Bauernhöfe, ja sogar Eisenbahnzüge überfiel. Haupträdelsführer war Anton (siel) Kutsenits. Die erbeuteten Waren wurden nach Österreich über die Grenze gebracht und veräußert.
Als sich diese nette Gesellschaft auflöste, betrieb Kutsenits sein Handwerk allein weiter. Als er vor einigen Tagen trotz der strengen Grenzkontrolle über die Leitha kam, wurde er von einem Wachorgan gestellt. Kutsenits setzte alle Hebel in Bewegung, um nicht auf die Wachstation gebracht zu werden. Zunächst wollte er den Grenzer mit der beträchtlichen Summe von 17.000 Kronen bestechen. Als dies nichts half, wollte er den Gendarmen mit einem Knüppel niederschlagen. Dieser fing jedoch den Hieb auf, worauf Kutsenits entfloh. Der Grenzwächter schoss nach dreimaligem Anruf dem Räuberhautmann nach und traf ihn tödlich.“ (Günther Stefanits, Ortschronik Hornstein. Band 2S.252)