Opfer waren zunächst „Täter“
In der Nacht auf den 5. Februar 1995 wurden vier Angehörige der Volksgruppe der Roma in Oberwart bei dem politisch motivierten, rassistischen Terroranschlag getötet.
In der Nacht auf den 5. Februar 1995 wurden vier Angehörige der Volksgruppe der Roma in Oberwart bei dem politisch motivierten, rassistischen Terroranschlag getötet.
Jahrhundertelang lebten die Roma am Rande der Gesellschaft und am Rande der Orte und waren zudem Diskriminierung, Stigmatisierung, Marginalisierung und Verfolgung ausgesetzt.
Die ersten Belege für eine Ansiedlung von Roma in der kleinen Gemeinde Dobersdorf bei Rudersdorf stammen aus dem 18. Jahrhundert.
Im Burgenland herrschte weitgehend die Meinung, dass „Zigeuner“ „fast ausnahmslos“ in Lehmhütten lebten und keinen Grundbesitz hatten.
Die Ansässigkeit von Roma in Grodnau ist ab der Mitte des 19. Jahrhunderts belegt. In der Zwischenkriegszeit konnte sich die Roma-Bevölkerung ...
Musizierende Roma gehörten lange Zeit zum Ortsbild im Burgenland. Die „Bandas“ und ihre Musik hatten innerhalb der Region ihren festen Platz und spielten ...
Auch nach der NS-Herrschaft blieb die gesellschaftliche Ausgrenzung, Stigmatisierung, Vorurteile und Diffamierung gegenüber den Roma im Burgenland bestehen.
Nur etwa zehn Prozent der Burgenland-Roma überlebten den Holocaust. Die wenigsten kehrten nach 1945 in ihre Heimatdörfer zurück. Der Leidensweg der Roma ging auch nach 1945 weiter.
Um 1900 begannen sich Roma aus den umliegenden Gemeinden verstärkt in Rohrbach bei Mattersburg anzusiedeln. Nach 1921 stieg die Romabevölkerung rasch an.
Die Landesverwaltung im Burgenland ging davon aus, dass unstete „Zigeuner“ eine Gefahr für die Bevölkerung darstellten und „Zigeuner“ mit festem Wohnsitz besser kontrollierbar und leichter in die dörfliche Gesellschaft integrierbar seien.