Der Neusiedler See vermittelte im 20. Jahrhundert den Erholungs- und Abenteuersehnsüchtigen ein romantisches exotisches Bild der Puszta. So stellte der bekannte Ornithologe Hans Franke die Frage, ob der Neusiedler See in Asien oder Afrika sein könnte:
„So eigenartig wie die Landschaft ist auch die Vogelwelt am See und an den Lacken im Seewinkel. Es ist schwierig, den gewaltigen Eindruck zu schildern den der erstmalige Anblick des fremdartigen Bildes in Beobachtern hervorruft. Vor allem ist es die unglaubliche Menge der im seichten Wasser stehenden und schwimmenden oder einzeln und in Scharen hin und herfliegenden Vögel, die das Herz eines jeden Menschen mit Freunde erfüllen muß. Man hält es gar nicht für möglich, nur zwei Eisenbahnstunden von Wien entfernt zu sein, denn alles Erschaute erweckt den Eindruck, als wäre man weit, weit, in fernem Land. […] Wo in ganz Österreich und Deutschland gibt es noch eine Gegend, wo solches zu schauen ist? […] Bin ich wirklich in Österreich und nicht irgendwo in Asien oder Afrika?” (Franke Hans: Vogelleben am Neusiedler See. in: Österreichs Illustrierte Fremdenverkehrs- u. Reisezeitung. 1934. 3. S. 13-15.)
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