Simon Goldberger wurde am 3. Juli 1908 als Sohn eines Talmudgelehrten in Mád im Nordosten Ungarns geboren. 1934 wurde Goldberger als Rabbiner in Kobersdorf eingesetzt, er folgte somit seinem Schwiegervater nach. Im selben Jahr heiratete er Paula Lipschitz und in den folgenden Jahren wurden ihnen drei Söhne, Lazar, Hermann und Isidor, geboren. Die Rabbinerfamilie bewohnte eine Wohnung im jüdischen Schulgebäude.
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten am 11./12. März 1938 begann der Terror gegen die jüdische Bevölkerung, der auch die Familie Goldberger betraf. Den jüdischen Familien wurden befohlen, innerhalb von 14 Tagen Kobersdorf zu verlassen. Rabbiner Goldberger bat die Behörden, später ausreisen zu dürfen, da seine Frau, die 25. März ein Kind entbunden habe, noch nicht transportfähig sei. Am 20. April 1938, an diesem Tag wurden auch 13 Thorarollen auf dem jüdischen Friedhof begraben, überfiel eine Gruppe von jungen SA-Männern aus Kobersdorf die Rabbinerfamilie Goldberger. Ihr Barvermögen und ihr bewegliches Hab und Gut wurden beschlagnahmt. Danach wurden der Rabbiner, seine Ehefrau und die drei Söhne, 3 Wochen, 1 ½ und 3 Jahre alt, auf Anordnung des Kobersdorfer Bürgermeisters mit Gewalt auf einen Lastwagen geladen.
Amtsvermerk der Bezirkshauptmannschaft Oberpullendorf vom 22.4.1938 lautet dazu folgendermaßen: „Der Rabbiner Simon Goldberger aus Kobersdorf wurde am 20.4.1938 über Veranlassung des Bürgermeisters von Kobersdorf, ohne höheren Auftrag an die Grenze bei Neckenmarkt überstellt und zwar von Johann Torr, Chauffeur in Stoob30 und Julius Hafner, Müllergehilfe in Kobersdorf 8, mittels eines Lastkraftwagens. Anlässlich seiner Überstellung über die Grenze wurde er vom Zollwachbeamten Werner Maske und Förster Anton Klikovich schwer misshandelt, sodass er vom 20.4. mittags bis 21.4. nachmittags 3 m von der Grenze auf ungarischen Staatsgebiet lag, bis er von ungarischer Seite aus nach Ödenburg gebracht wurde. Von ha. Wurden die nötigen Erhebungen veranlasst. Über die Vorfälle wurde an den Stellvertreter des Leiters der Stapo Eisenstadt, Berendt, am 22.4.38 10 Uhr telephonisch berichtet.“ (https://www.ojm.at/blog/2019/12/03/goldberger/)
Nach Angaben von Simon Goldbergers Cousins wurden Simon und Paula und deren Söhne Lazar, Hermann und Isidor 1944 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.