In der Zwischenkriegszeit war die handwerkliche Saisonarbeit weit verbreitet. Tausende fanden auf den verschiedensten Baustellen Beschäftigung. So genossen burgenländische Facharbeiter, insbesondere Maurer, weit über die Grenzen hinaus einen guten Ruf.

Maurer

Kirchenbau in Andau 1930. (Sammlung Dorfmuseum Mönchhof)

Den beruflichen Alltag eines Maurers in den 20er und 30er Jahren beschreibt Matthias Giefing aus Marz: „Es war damals schwer einen Lehrplatz zu finden. Ich habe dann, wie mein Vater, in ganz Österreich als Kaminbauer gearbeitet. Wir haben Schornsteine und Hochöfen aufgestellt. Das war eine interessante aber gefährliche Arbeit. Drei meiner Arbeitskameraden sind dabei abgestürzt. Ab 30 Meter bewegt sich nämlich jeder Schornstein. Das Gerüst wurde von innen hochgezogen.
Ich war viel unterwegs und jedes Jahr in der warmen Jahreszeit sechs Monate von zu Hause weg. Ein Maurer hat damals 1 Schilling und 60 Groschen in der Stunde verdient. Wir als Kaminbauer bekamen aber sogar S 2,10.“ (Chronik Marz S: 173)