Nur wenige Monate nach dem Ende des 2. Weltkrieges einigten sich die wiedergegründeten Parteien in Österreich darauf, rasch Wahlen abzuhalten. Nach Zustimmung der Alliierten wurden diese für den 25. November 1945, deshalb auch „Kathreinwahlen“ genannt, ausgeschrieben. Neben dem Nationalrat wurden gleichzeitig die Landtage und die Gemeinderäte gewählt. Der Wahlkampf verlief kurz und ruhig, da es weitgehend an Propagandamaterial fehlte. Zudem waren auch die technischen Möglichkeiten, insbesondere im Burgenland, sehr eingeschränkt, wie folgender Bericht zeigt.
WahlenTelegramm der Wahlbehörde in Eisenstadt vom 16.11.1945 an die Hauptwahlbehörde Wien:
„Wahlvorbereitungen durch Fehlen von Telefon und Telegraf, sowie mangelhafte Postverbindung, Mangel an Auto und Treibstoff in den Bezirken Oberpullendorf, Oberwart, Güssing, Jennersdorf sehr behindert, genau Einhaltung, Fristen unmöglich. Stop. Erbitten rund 180.000 Wahlkuverts und leere Stimmzettel. Stop. Bisher keine besonderen Vorfälle hieher gemeldet.
Für den Landeshauptmann Dr. Posch“
BLA: Wahlverzeichnis Band I. „Kathreinwahlen“. Zl. IV-21/13-1945.