Weiden am See, im Komitat Wieselburg, war nach der Volkszählung 1910 eine deutschsprachige Gemeinde. Von den 1.364 Einwohnern bekannten sich 1.203 Personen zur deutschen und 160 Personen zur ungarischen Sprache, wobei diese vorwiegend den Meierhof auf der Parndorfer Platte bewohnten.
Mit Spannung beobachteten die Gemeindeverantwortlichen von Weiden/Vedeny die Vorgänge nach dem Zusammenbruch der Monarchie, die Friedensverhandlungen in Paris und die Grenzziehungsdebatten. Am 14. Dezember 1919 organisierte die Gemeindevertretung eine „Volksorganisationsleitung” mit dem Ziel, eine Volkswahl vorzubereiten, „damit der Wille der ganzen Gemeinde zum Ausdrucke kommt”. Zu dieser Volksabstimmung der Gemeindebürger kam es nicht. Sehr wohl fand jedoch am 21. Jänner 1920 in Weiden/Vedeny, obwohl es eine deutschsprachige Gemeinde war, eine Trauer- und Protestkundgebung wegen des Anschlusses an Deutsch-Österreich statt. In einer Resolution des Gemeindevertretungskörpers hieß es zudem:
„Die Generalversammlung gibt einhellig Ausdruck ihres tiefempfundenen Schmerzes über jene niederschmetternde Friedensbedingnisse, welche durch die Ententemächte dem ungarischen Lande vorgelegt wurden. – Ferner spricht die Generalversammlung einstimmig und entschieden aus, dass die Gemeinde Vedeny auch weiterhin unter ungarischer Obhut verbleiben will, da die Bevölkerung sämtliche ungarische Bürgerrechte genießt, sich wohlbefindet und dies auch in Zukunft hin als gesichert betrachtet. Schließlich protestiert die Generalversammlung jedweder Verstümmelung der Integrität der ungarischen Grenze”.
(Hugo Huber. Geschichte der Marktgemeinde Weiden am See. Mattersburg 2016. S. 252)