Nach Kriegsende kam es 1945 in den burgenländischen Gemeinden aus eigenem Antrieb zum Neuaufbau der demokratischen Parteien und Strukturen, die seit 1934 nicht mehr bestanden hatten. Der Aufbau war nur im Einvernehmen mit den Sowjets möglich.

Dt. Bieling

© Familie Nikles

Am 10. August 1945 erging von den Bezirkshauptmannschaften die Weisung, dass die provisorischen Gemeindeausschüsse paritätisch von den drei anerkannten Parteien (SPÖ, ÖVP, KPÖ) besetzt werden sollten und diese den Bürgermeister zu wählen hätten. Die Parteien, die nicht den Bürgermeister zu stellen hatten, sollten je einen Vizebürgermeister stellen.
In manchen burgenländischen Gemeinden war dies jedoch unmöglich, wie ein Schreiben aus Deutsch Bieling im Bezirk Güssing zeigt: „Die Ortswahlbehörde Deutsch Bieling bringt nachstehende Bewerber als Gemeinderäte und Ersatzmänner für die provisorische Gemeindevertretung in Deutsch Bieling in Vorschlag, erklärt, dass diese den Bestimmungen der burgenländischen Gemeinde- sowie Wahlordnung entsprechen, dass in Deutsch Bieling außer der Volkspartei Österreichs keine andere, anerkannte Partei besteht und beantragt die Genehmigung.“ (Aus: BH-GÜ 1945, Prov. Gemeindeangelegenheiten 62/1945)