Die Hyperinflation in Österreich ist kein Phänomen der Nachkriegszeit, sondern sie trat auch schon während des Ersten Weltkrieges massiv auf. Bedingt durch das Zusammenwirken von öffentlicher Verschuldung, steigendem Geldumlauf, mangelnder Preiskontrolle, niedriger Produktivität und einer Verknappung des Lebensmittelangebots verspürte die Bevölkerung die Inflation immens.
Pfarrer Ribarits aus Donnerskirchen vermerkt in seinen Aufzeichnungen im Jahr 1917: „Die Teuerung war schier unerträglich. Um sie zu zeigen, führe ich einige Daten an. Ein Klafter Holz 200 kr., das Schwein Lebensgewicht 15 kr., 1 kg Schmalz 30 – 40 kr., ein Ei 70 – 80 hl., ein Paar Schuhe 150 – 200 kr. ein Paar Stiefel 300 – 400 kr., ein Anzug 500 – 600 kr. Im Allgemeinen stiegen die Waren auf das Zehnfache. Die Schwierigkeit lag jedoch darin, dass viele notwendige Sachen selbst um teures Geld nicht zu haben waren, da sie entweder ganz ausgegangen waren oder in die Hände gewissenloser Krämer kamen, die sie zurückhielten, um sie dann mit noch mehr Nutzen verwerten zu können. Petroleum, Kerzen, Seife, Essig, Tabak, Gewürze fehlten fast zur Gänze, sowie auch Leder, Leinen usw., was natürlich viel Schwierigkeiten und Sorgen verursachte. Mit behördlich zugeteiltem Mehl war die Gemeinde jedoch in diesem Jahr besser versorgt als in den vergangenen Jahren.“
(Donnerskirchner Pfarrchronik 1917, http://www.chronik-donnerskirchen.at/index.php?id=47)