Das Rosaliengebirge zählte bereits vor dem Ersten Weltkrieg zu den beliebtesten Ausflugsgebieten. Sommerfrischler schätzten die Waldwege, die gesunde Luft und die Sehenswürdigkeiten, wie beispielsweise die Burg Forchtenstein oder die Ruine Landsee. Der Erste Weltkrieg beendete jäh den Ausflugstourismus, da die Versorgung der Gäste mit Lebensmitteln nicht zugesichert werden konnte. Ein Gedicht des örtlichen Pfarrers, das in der „Grenzpost“ veröffentlicht wurde, verdeutlicht dies:
„Der Ort Landsee wird wegen seiner schönen Gebirgslage und seiner aromatisch gewürzten Luft von Ausflüglern gerne besucht. Heuer wollen auch viele Wiener sich hier niederlassen. – Der hiesige Pfarrer Benediktus Mayer, an den die Gattin eines Wiener Bürgerschuldirektors sich mit der Bitte wandte ein Zimmer und Kost zu besorgen, schlug ihr dies mit folgendem Vers ab:
Zimmer sind genug, da keine Not,
doch wohl an Betten, Schmalz und Brot.
Ernst gemeint und ohne Lug!
Auch das Mehl ist hier sehr klug.
Weiber klagen schon seit Wochen,
dass kein Mehl zum Knödelkochen.
Niemand will daher von Kost was wissen,
denn sehr selten sind hier Bissen.
Kommen Sie, wenn Krieg vorüber,
Allen uns ist es lieber.
Überallgut, daheim ist´s doch am besten,
im Krieg reist man nicht nach Ost, auch nicht nach Westen.
Lebensmittel auch hier sehr teuer,
herzlichst grüsst Sie Benedikt Mayer.“
(Grenzpost vom 13. Mai 1917, S. 2)