Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts bereisten die ersten „Vorführer“ mit ihren Wanderkinos die Orte im heutigen Burgenland. Bald darauf wurden auch die ersten Kinogebäude errichtet, um der Bevölkerung erstmals „bewegte Bilder“ vorzuführen. Nach der Gründung des Burgenlandes holte sich im Sommer 1922 die burgenländische Landesregierung von allen Gemeinden Informationen über die Kinos im Lande ein.
Auch das Bezirksverwaltungsamt Oberpullendorf gab darüber Auskunft:
„Im hiesigen Verwaltungsbezirk befindet sich lediglich ein Kino mit festem Standorte und zwar in Deutsch-Kreuz, doch haben dort schon sehr lange keine Vorstellungen stattgefunden, angeblich wegen der Schwierigkeit der Beschaffung der Filme aus Österreich und vorheriger unruhigen Verhältnisse.
Das Bezirksverwaltungsamt kann daher, auf Grund der eigenen Wahrnehmung nur wenige der gestellten Fragen beantworten. […] ungarische Filme werden offenbar nicht aufgeführt, da der magyarische Text bei der Bevölkerung von Deutsch-Kreuz starke Missfallskundgebungen [sic!] auslösen würden. […] Ausser dem ständigen Kino befindet sich im Bezirk noch ein kleines Wanderkino von solcher Unbedeutendheit, dass h.a. gar nichts davon bekannt ist.“
(Julia Pinter. Kinogeschichte des Burgenlandes von 1921 bis 1955. Dipl. Arb. Wien 2010, S. 19)