Rosa Rosenkranz über ihre Kindheit am elterlichen Bauernhof in Bocksdorf 1925:

rosa rosenkranz

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„Dann haben wir einen neuen Stall gebaut. Ich musste da schon mit elf Jahren den Mörtel für die Maurer zutragen. Das war sehr schwer für mich. Mein Vater hat mir geholfen, das Schaffl auf den Kopf zu heben, dann wackelte ich damit zu den Männern. Ich konnte es aber nicht herunternehmen, weil ich mit elf Jahren noch so schwach war, und so ist mir das Schaffl mit dem Mörtel heruntergefallen und der Maurer war ganz voll. Dann hat es mein Vater gemacht, und die Mutter und ich mussten wieder Kühe halten, auf meinem Bruder aufpassen, Geschirr abwaschen, den Hof zusammenkehren und kochen helfen. Wenn die Ernte war, musste ich auf dem Feld die Garben zusammentragen und mit einem Rechen die Ähren zusammenrechen. Es war keine Zeit zum Spielen.“
(Quelle: Liszt Peter (Hg.) Rosa Rosenkranz- „Drum bitte keinen Krieg mehr für die ganze Welt“. Burgenländische Lebensgeschichten Band 2. Oberwart 2014. S. 29)