Mit Kriegsbeginn 1914 wurde der Hornsteiner Schuhmachermeister Leopold Milkovits zu seinem Regiment Nr. 76 eingezogen und an die russische Front verlegt. Noch im Herbst wurde er verwundet und geriet in russische Gefangenschaft. Nach einem Lazarettaufenthalt kam er schließlich ins Offiziersgefangenenlager Tschita in Sibirien. Von dort schrieb er zahlreiche Briefe an seine Gattin in Hornstein. So auch im Juli 1916:
Brief„Liebe Frau Rosa und Poidl. Ich grüße euch von Herzen, bin gesund, was ich auch von euch hoffe. Deine liebe Karte hab ich erhalten, wo du mir geschrieben hast, dass du ein Schwein mit 70 Kilo abgestochen hast, das ist sehr schön für dich, (damit) kannst du schon eine Zeit auskommen.
Gern möchte ich sehen, wie es zu Hause aussieht, in unserem Haus ist ja kein Mann zuhause. Auf mein Werkzeug und die Maschine tu ein bisschen aufpassen, dass sie nicht verrosten. Mit Gruß dein Mann bis auf Wiedersehn.
Grüße auch den kleinen Poidl – sein Papa.“
(Stefanits Günter: Die Kriegsgefangenenpost des Hornsteiner Schuhmachermeisters Leopold Milkovits aus dem Offizierslager Tschita in Sibirien. In: Der Erste Weltkrieg an der „Heimatfront“. WAB Band 148. Eisenstadt 2014.)