Ein wichtiges politisches Ziel der sowjetischen Besatzungsmacht war es, die Bevölkerung von den Vorzügen des kommunistischen Systems zu überzeugen. Diese Agitation war besonders auf den Meierhöfen sehr stark spürbar. So waren einige kommunistische Politiker der Ansicht, dass den Meierhofbewohnern eine besondere Vorreiterrolle bei der Einführung eines kommunistischen Systems zukomme, und dementsprechend nahm man sich der Anliegen der Landarbeiterfamilien an. Besuche von sowjetischen Besuchern wurden auch immer wieder von den kommunistischen Medien dokumentiert. So hieß es im November 1953 im Wochenblatt „Freies Burgenland“:
„In den letzten Tagen besuchte ein Mitglied der gegenwärtig in Österreich weilenden sowjetischen Freundschaftsdelegation, der Vorsitzende Iwan Jegorow vom Kolchos „Pohjeda“, die Meierhöfe Albrechtsfeld und Paulhof im Neusiedler Bezirk. Iwan Jegorow wurde von Vertretern der Betriebsräte und der Gutsverwaltungen empfangen. Er berichtete in Versammlungen der Landarbeiter vom Aufschwung der sowjetischen Landwirtschaft, von der Verwendung der modernen Technik und über den Aufbau und das Leben in einem Kolchos. An seine Ausführungen schloß sich jeweils eine angeregte Diskussion, in deren Verlauf der sowjetische Gast die Fragen der burgenländischen Landarbeiter beantwortete. Jegorow besichtigte auch die Wohnungen und Arbeitsstätten der Landarbeiter. […]“
(Freies Burgenland vom 29. November 1953, S. 1)