In der Feudalzeit war der Wald im Vollbesitz des adeligen Grundherrn und den Bauern standen gewisse Nutzungsrechte, wie unentgeltliches Brennholzsammeln, zu. Mit der Grundentlastung und der Aufhebung des Untertänigkeitsverbandes seit etwa 1850 wurden die Waldbesitzungen zwischen Grundherrn und bäuerlicher Urbarialgenossenschaft aufgeteilt. Über die Nutzungsrechte kam es vielerorts, wie auch in Donnerskirchen, zu Streitigkeiten.

Holz

Frauen beim Holztragen in Forchtenau

Der Chronist berichtet: „Im Dorf hat sich etwas ganz besonderes ereignet hätte ich zu erwähnen eines Tumults, möchte sagen, kleine Revolution. Die hierortigen Insassen waren gewohnt, von vielen Jahren her, im Fürst Esterhazy- schen Wald, dürres Holz zu sammeln, was im Jahre 1872 streng untersagt wurde. Ein Theil der Einwohner setzte jedoch das längst gewohnte und nutzbringende Handwerk fort, wobei demselben kaum ein anderes Leid widerfuhr, als dass sie dann und wann ordentlich durchgeprügelt wurden.
Da kam im Jahre 1879, also erst nach 6 Jahren, eines schönen Tages, eine gerichtliche Zustellung, laut welcher über 200 Personen zur summarischen Schlussverhandlung von 10-100 Gulden verurtheilt worden. Schon damals war die Aufregung sehr groß, welche noch erhöht wurde, als nach Nichteinhalten des Zahlungstermines verschiedene Gegenstände gerichtlich verpfändet wurden- und erreichte leider ihren Höhepunkt, als die verpfändeten Gegenstände auf Exekutionswege veräußert werden sollten. Das Volk weigerte sich, sein Hab und Gut herauszugeben.
Die dem Exekutor beigegebenen Panduren (Gendarmen) waren zu schwach. Es wurde Sturm geläutet und im Nu war alles auf den Füßen. Die Panduren samt Exekutor wurden expediert, wobei mit Schürhaken bewaffnete Weiber, mit Dreschflegel drohende Burschen und lärmende Kinder, mit einem Wort tumultantes Gesindel die Hauptrolle spielte. Dies hatte zur Folge, dass 400 Honveds (Soldaten) einquartiert, die jedoch nach 8 Tagen wieder friedlich abzogen, und dass 34 zu 6 Monaten schweren Kerkers verurtheilt wurden.
Ich will betreffs dieser traurigen Affäre das Volk gerade nicht entschuldigen. Es hat jedenfalls gefehlt – ich möchte nur noch fragen, warum hat man die Leute nicht gleich anfangs bestraft, vielleicht wäre es nicht soweit gekommen? Für das Volk war dies gewiss eine harte Prüfung, die schuldtragenden Herren sollten aber auch bedenken, dass es unverantwortlich ist, ein ohnehin armes Volk, in solch unhumaner Weise, bis zur Diffamation zu bringen!”
(http://www.chronik-donnerskirchen.at/index.php?id=46)