Ziel der NS-Landwirtschaftspolitik war die Autarkie, um die Versorgung der Bevölkerung auch weiterhin garantieren zu können. Dabei wurden der Anbau von vollkommen neuen Produkten, wie Tabak oder Hanf forciert.

Rast am Feld bei Wallern

Rast am Feld bei Wallern, wo ebenso Tabak angebaut wurde.
(Quelle: Gemeindearchiv Wallern)

Die NS- Wochenzeitung „Grenzbote“ berichtet 1944 darüber:
„Die anhaltend warme Witterung der letzten Wochen hat die Entwicklung der Pflanzen so gefördert, dass in den nächsten Tagen die Ernte beginnt. Trotz der für den Tabakbau zu trockenen Witterung der letzten Zeit, sind die Pflanzen durchwegs in verhältnismäßig schönem Stande. In St. Andrä haben etwa fünfzig Landwirte gewerblich Tabak angebaut. Sie bewirtschaften etwa vier Hektar mit Tabak bepflanzter Grundfläche. Die hier angebauten Tabaksorten werden vorwiegend zu Zigaretten verarbeitet. Mit dem Tabakanbau wurde hier im Jahre 1939 begonnen. Die Zahl der Pflanzer hat sich von Jahr zu Jahr erhöht. Im Jahre 1940 wurden Trockenschuppen errichtet, in denen der von den Landwirten angelieferte grüne Tabak getrocknet und zur Versendung in die Fermentierungsanstalt in Mattersburg hergerichtet wird. Tabakanbau und Tabakernte verlangen viel Sorgfalt und Arbeit. Bei dem Mangel an Zeit und an Arbeitskräften stellt der Tabakanbau jetzt im Kriege besondere Anforderungen an den Landwirt. Erfreulicherweise kann berichtet werden, daß unsere Landwirte diesen Anforderungen von Jahr zu Jahr besser gerecht werden und daß der Versuch, im Seewinkel Tabak in größerem Umfang anzubauen, als gelungen bezeichnet werden kann.“

(Quelle: Grenzbote. Wochenblatt für den Kreis Bruck an der Leitha, vom 3. September 1944, S.5)