Eine militärwirtschaftliche Verwaltungsweisung des österreichischen Bundesheeres besagt heute, dass eine „ausgewogene modere Ernährung entscheidend dazu beiträgt, dass der Soldat den körperlichen Anforderungen des Dienstes gewachsen ist […] und dass dem Soldaten, die bestmögliche Verpflegung zur richtigen Zeit am richtigen Ort zur Verfügung steht.“ Diese Grundsätze dürften wohl auch um 1900 in der österreichisch-ungarischen Monarchie gegolten haben, doch waren die Gegebenheiten und Zustände nicht vergleichbar, wie ein Bericht der Wieselburger Zeitung von 1904 erkennen lässt:
suppe„Das gemeinsame Kriegsministerium hat verfügt, dass von nun ab an die Soldaten nicht mehr Einbrennsuppen, sondern Kaffee-Konserven verteilt werden sollen. Vom Speisezettel des Soldaten wird sonach die ihm verhasste Einbrennsuppe verschwinden. Diese Neuerung wird das Staatssäckel allerdings ziemlich stark in Anspruch nehmen, denn während die Portion Einbrennsuppe nur 2 Heller kostete, stellt sich der Preis für eine Portion Kaffee Konserve um einen halben Heller teurer. Zu befürchten bleibt jetzt nur, dass die meisten Soldaten durch den Kaffeegenuss angereizt, am Ende gar der Fettsucht verfallen.“
(Quelle: Wieselburger Zeitung. Nr. 36; 1904)