Der Eiserne Vorhang, mehrere Grenzzäune mit Minenfeldern und strenger Bewachung, schnitt das Burgenland jahrzehntelang von Ungarn ab. Damit wurden historisch gewachsene wirtschaftliche und persönliche Verflechtungen unterbrochen. Das Burgenland lag von nun an einer „toten Grenze“ mit all den nachteiligen Folgen, die sich daraus ergaben.

Der Eiserne Vorhang

Der Eiserne Vorhang bei Halbturn

Am 2. April 1957 notierte der Gendarmerieposten Lutzmannsburg: „Ungarische Soldaten haben neuerlich begonnen an der österreichisch-ungarischen Staatsgrenze einen Stacheldraht zu errichten. Dieser Stacheldraht verläuft längs der Grenze, ca. 2 bis 4 Meter auf ungarischem Gebiet, ungefähr 2 Meter hoch und hat die Form eines Zaunes. Der Zaun ist mit 7 Stacheldrahtdrähten gespannt und sind dieselben zusätzlich senkrecht mit Stacheldrähten verflochten. Flüchtlinge kommen nur noch ganz vereinzelt nach Österreich. Die ungarischen Soldaten, sowie die ungarische Zivilbevölkerung haben mit der österreichischen Bevölkerung Sprechverbot. Eine Berührung mit denselben ist fast ausgeschlossen.“
Zwei Monate später am 4. Juni 1957 hielt der Gendarmerieposten Lutzmannsburg fest: „Der Drahtverhau an der österreichisch-ungarischen Staatsgrenze ist von Seiten der Ungarn im ganzen Postenrayon fertiggestellt worden. Außerdem ist teils der Drahtverhau, teils das Gebiet zwischen Drahtverhau und Kontrollstreifen vermint worden.“ Die letzte Eintragung lautet: „Damit ist der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt.“
(In: 1956 und das Burgenland. Burgenländische Forschungen. Heft 75. Eisenstadt 1996, S.210)