Bereits bei Beginn des Ersten Weltkriegs kamen große Flüchtlingsströme ins Hinterland der Monarchie. Betroffen waren vor allem Frauen, Kinder und alte Menschen aus Galizien, der Bukowina, Istrien, Bosnien, Dalmatien, Kroatien, Siebenbürgen, Trentino und dem Küstenland. Untergebracht wurden sie in Flüchtlingslagern und in Privatquartieren. So auch in Donnerskirchen, wie der örtliche Pfarrer 1915 berichtet:

Barackenlager

Barackenlager in Bruck/Leitha – Quelle: Museumsverein Bruck/Leitha)

„Eine notgedrungene Forderung des Ausbruches der Feindseligkeiten zwischen uns und Italien wurde die Entfernung der friedlichen Bewohner des Meeresstrandes von den gefährdeten Plätzen. So kamen Ende Mai auch zu uns 55 Flüchtlinge aus Pola – meistens Frauen und kleine Kinder – die im Stierstall (neu gebaut und seiner Bestimmung noch nicht übergeben) am Dorfende, untergebracht wurden. Die Dorfbewohner empfingen zunächst mit Argwohn die unglücklichen Flüchtlinge ihrer italienischen Sprache wegen. Doch nachdem sie sich überzeugt hatten, dass sie ihrer Sprache wegen nicht mit unserem Feind zu identifizieren seien und sie, im Gegenteil, durch den Verrat der italienischen Nation Flüchtlinge wurde, verschwand das feindselige Gefühl und es entwickelte sich ein annehmbar freundschaftliches Verhältnis, soweit die sprachlichen Schwierigkeiten dies zuließen. Das österreichische Ärar sorgte für sie, da sie ausschließlich österreichische Staatsbürger waren.“
(Aus: http://www.chronik-donnerskirchen.at/index.php?id=47)