Aus Opportunismus begann so manch burgenländischer Beamter der ständestaatlichen Regierung, sich der illegalen NSDAP anzuschließen und für diese tätig zu werden. Die Unterwanderung erfolgte in beinahe allen öffentlichen Ämtern sowie auch in der burgenländischen Landwirtschaftskammer. Nach dem Ende der Schreckensherrschaft protokollierte 1946 Herr Franz Sch., ein Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer, seine Beobachtungen:
„[…] In der Nacht vom 11. Auf den 12. März 1938, zu welcher Zeit die Machtübernahme durch die NSDAP in Österreich erfolgte, wurden sämtliche Schreibtische im Kammeramt der burgenländischen Landwirtschaftskammer durch die Herren Kammeramtsdirektorstellvertreter Dr. Hans B., Tierzuchtoberinspektor Ing. Heinz P. und Diplomlandwirt Guntram S. durchsucht; dies konnte Herr Sch. selbst beobachten. Weiters hat Herr Sch. gehört von Ing. P. folgende Äusserung: der damalige Präsident Alexander Kugler aus St. Margarethen hielt sich in der Nacht vom 11. bis 12.3.1938 in Eisenstadt auf und hat im Fremdenzimmer des Amtsgebäudes der bgld. Landwirtschaftskammer Quartier genommen. Ing. P. hat die Äusserung, dass er Präsident Kugler auffordern werde, das Haus sofort zu verlassen, da er hier nicht mehr notwendig sei. Er wurde in seinem Vorhaben von Diplomlandwirt Guntram S. behindert, worauf Ing. P. von seinem Vorhaben Abstand nahm.
Kurz nach dem Umbruch macht Kreisbauernführer Andreas S. aus Mörbisch a. See die Äusserung, dass noch vor dem Umbruch am März 1938, besonders an Sonntagen nachmittags Ing. P. und Guntram S. im Amtsgebäude der burgenl. Landwirtschaftskammer illegale Druckschriften hergestellt, im Beisein des Andreas S. Der Letztere hatte vor dem Haus aufgepasst und beobachtet, wann Herr Sch., der mit seiner Familie am Sonntagen spazieren zu gehen pflegte, das Haus verlässt. Diese Äusserung machte Kreisbauernführer S. Herrn Sch. gegenüber persönlich.
Herr Sch. konnte beobachten, dass beim nationalsozialistischen Aufmarsch noch vor dem Umbruch die Herren Dr. B, Ing. P. und Guntram S. im Zuge der Nationalsozialisten bereits mitmarschierten.“  (Archiv der LK Burgenland in Eisenstadt)