1945 hatte das Burgenland eine Fülle von Problemen zu lösen, wobei die Lebensmittelversorgung zu den wichtigsten zählte. Auch das Krankenhaus Eisenstadt konnte die Ernährung der Patienten nicht gewährleisten.

Operation im Krankenhaus Kittsee

Operation im Krankenhaus Kittsee (Quelle: Burgenländisches Landesarchiv)

„28. April 1945
An die Ortsvorsteher des Kreises Eisenstadt
Ich ersuche Sie in Zukunft bei Einlieferung von Kranken in das Eisenstädter Spital der Barmherzigen Brüder die Angehörigen der Eingelieferten darauf aufmerksam zu machen , dass sie Lebensmittel mitzubringen haben, indem das Spital über keine Vorräte verfügt.
An unsere Kranken!
Kranke Männer und Frauen! Sie oder ihre Kinder oder Angehörige irgendeiner Art suchen bei uns Hilfe und Heilung. Die wollen wir ihnen geben. Wir nehmen Sie gerne auf und wollen Ihnen helfen, erwarten aber auch von Ihnen rechtes verstehen. Die große Sorge der Ernährung tritt auch an uns heran. Wir benötigen Verpflegung für Sie und für die Angestellten des Krankenhauses, die für Sie da sind. […] Alle Kranken, die hier Aufnahme finden wollen, mit Ausnahme der Eisenstädter Nicht-Selbstversorger, müssen Lebensmittel/Fett, Butter, Roggenmehl, Mehl, Gemüse, Kartoffel, Eier, Fleischkonserven oder Speck) ausnahmslos der Krankenhauskanzlei gegen geldliche Verrechnung übergeben. […] Die Abgabe soll nach Masstab [sic!] des Gewissens, der Möglichkeit und der sozialen Gerechtigkeit erfolgen, doch können wir auf eine Abgabe unter keinem Umstand verzichten.
Der Ärztliche Leiter, der Krankenhausvorstand und Verwalter“

Die Gemeinde Halbturn lieferte beispielsweise am 23.10. 1945 an das Krankenhaus:
2 ½ Säcke Mehl
½ Sack Bohnen
114 Stück Eier
25 kg Zucker
1/8 kg Butter
Kl. Menge von Kaffee (Gemeindearchiv Halbturn Zl. 141/1945)