Die Wirtschaftskrise der 1920er und 1930er Jahre versuchte man mit den verschiedensten Mitteln zu bekämpfen. Die geringen Einkünfte besserte sich so manch burgenländischer Bewohner mittels Grenzschmuggel auf. Vielfach war der Schmuggel auch die einzige Einnahmequelle. So manche Orte entwickelten sich zu wahren Zentren.
Grenze
Ein Zeitzeuge aus Kroatisch Minihof über die Situation: „Weizen, Fleisch, Eier, also alle Lebensmittel, Tiere, Pfeifentabak und viele andere Waren waren in Ungarn sehr billig und konnten in Österreich teuer verkauft werden, woran man gut verdienen konnte. Es wurden neben Ferkeln und Schweinen auch Kühe und Pferde über die Grenze gebracht. Die Nikitscher fanden die besten Voraussetzungen vor. Sie lagen sehr nahe an der Grenze und kannten alle Wege und Pfade. Die Minihofer betrieben auch solchen Handel. Junge kräftige Burschen konnten 50 kg Weizensäcke über die Grenze schmuggeln und verkauften diese dann beim „Mojzl“ oder „Papula“. […] Wenn man erwischt wurde, was nicht selten der Fall war, wurde aus dem Verdienst nichts. Oft wurde man im Zollhaus im Keller eingesperrt. Die Angehörigen brachten Essen ins Zollhaus, falls die Dauer der Anhaltung einen Tag überschritt. […]“
(In: Mjenovo. Kroatisch Minihof. Nikitsch 2013. S.132)