Auf Initiative regionaler Nationalsozialisten wurde mit großer Unterstützung der Kreisleitung Oberwart und der Gauleitung Steiermark nach dem „Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich 1938 beschlossen, ein weithin sichtbares „Mahnmal“, ein „Anschlussdenkmal“, in Oberschützen zu errichten. Am 7. Oktober 1938 erfolgte in Anwesenheit des Gauleiter-Stellvertreters Dr. Tobias Portschy, der aus dem benachbarten Unterschützen stammte, der Spatenstich zum „Mahnmal der Befreiung und Heimkehr“. In den folgenden Monaten wurde unter Mithilfe der Bevölkerung, insbesondere der Hitlerjugend, Lehrer, Schüler und Studenten, das Bauwerk fertiggestellt. Am 21. Mai 1939 erfolgte die feierliche Einweihung des „Mahnmals“.
Die „Kleine Zeitung“ schrieb anlässlich der Einweihung am 20. Mai 1939: „Am Sonntag feierliche Einweihung – Der tiefere Sinn des Denkmals
In Oberschützen, Kreis Oberwarth, findet Sonntag den 21. Mai die Weihe eines imposanten Anschluß-Denkmals statt, die Gauleiter Uiberreither vornehmen wird. Das Denkmal wurde zur Erinnerung an den Anschluß an das Deutsche Reich von Beamten, Bauern und Studenten des bekannten Schulortes geschaffen und verdankt seine Entstehung dem Stellvertretenden Gauleiter und ehemaligen Landeshauptmann des Burgenlandes Dr. Portschy.
Denkmäler brauchen das Jahr 1938 mit seinen unvergänglichen Siegen nicht zu feiern; diesem Jahr ist in jedem deutschen Herzen für ewige Zeiten ein Denkmal gesetzt. Und doch hat es in Oberschützen einen tieferen Sinn. Hätte Oberschützen vor 21 Jahren und vornehmlich vor dem Weltkriege seine volkspolitische Aufgabe nicht erfüllt, läge vielleicht heute noch dieser Streifen Grenzland jenseits der Reichsgrenze. Der Geist der dortigen Schulanstalten vermochte damals dank ihrer Bodenverbundenheit und Wurzelhaftigkeit im deutschen Bauerntum vor allem den Junglehrern den seelischen Rückhalt und den Stolz auf das eigene Volkstum mitzugeben, dessen sie draußen in ihrem verantwortungsvollen Kampf um deutsches Volkstum bedürfen.
Von hier aus wurde geistig der Boden vorbereitet für den Anschluß des ehemaligen Burgenlandes an das großdeutsche Vaterland. Die Teillösung 1921 hatte nicht befriedigt. Die dort ansässigen Bauern, die Lehrer- und Schülerschaft hat aber dos Erbe der Vergangenheit richtig verstanden. Oberschützen ward für die Systemregierung bald der ‘berüchtigste’ Ort des gesamten Grenzstreifens. Von dort erhielt die nationalsozialistische Bewegung ihren Antrieb. Mit seltener Einstimmigkeit stand die Bewohnerschaf von Oberschützen schon frühzeitig unter den Fahnen Adolf Hitlers. Als im Jahre 1931 aus Anlaß des 10. Jahrestages des Anschlusses an Österreich Lehrer und Schüler einen mit einer Feuerschale gekrönten germanischen Opferstein erbauten und daran mit eisernen Lettern des Bekenntnis helfen wollten ‘Deutschland unser Vaterland’, wurde ihnen das von der damaligen Landesregierung verboten. So wurde der Kampfspruch ‘Deutsch allezeit’ eingemeißelt [eig. eiserne Lettern!]. Damals stand das deutscheVolk noch mitten in schwerster Zerrissenheit und Zersplitterung. In Oberschützen fand aber bereits die Jugend im neuen Glauben für Weg und Ziel neue Ausrichtung. Und so ist es kein Zufall, daß die gesamte Wahlgauleitung des Burgenlandes Absolventen der Oberschützener Anstalten waren.
Schon beim Bau des ersten Denkmals wurde der Sehnsucht nach dem Anschluß an das Großdeutsche Reich Ausdruck gegeben und schon damals das Gelöbnis getan, daß hier beim Anschluß an das Großdeutsche Reich ein noch schöneres und würdigeres Denkmal entstehen soll.
Nun steht das Denkmal auf einer Kuppe zwischen Bad Tatzmannsdorf und Oberschützen. Eine breite schöne Aufmarschstraße führt von Südosten im weiten Bogen zur Weihestätte, der ein Aufmarschgelände für 5.000 Personen vorgelagert ist. Ringsum gleitet der Blick in eine herrliche landschaftliche Umrahmung: die steirisch-niederösterreichischen Alpen und deren Ausläufer – die Heimatberge. Das Denkmal wirkt in seiner Einsamkeit ungeheuer wuchtig. Inmitten eines 10 Meter hohen [eig. nur 8 Meter hoch!] und 12 Meter breiten, mit Natursteinen erbauten Säulenhofes ruht auf einem mächtigen Sockel, von Feuerpylonen umrahmt, ein 2.112 Meter hoher Adler, in den Fängen das eichenumrahmte Hakenkreuz. Leicht hebt der Adler die Schwingen, denn er hütet die Grenze für Volk und Reich. In die Vorderseite des Sockels ist der Kampfspruch der Ostmark eingemeißelt ‘Ein Volk – ein Reich – ein Führer.’ Das Denkmal ist ein Bekenntnis dieses Grenzstreifens zur gesamtdeut­schen Gemeinschaf und der Dank an die Vorsehung für die Erfüllung seiner Sehnsucht.
Der Gesamtentwurf stammt von Architekt Hofer, Graz. Der steinerne Adler ist aus der Werkstatt des Bildhauers Professor Adametz. Der Bau ist das Werk des Opfersinns des ganzen Kreises. Bauern, Arbeiter, Beamte und Studenten haben im freiwilligen Arbeitsdienst in insgesamt 33.000 Arbeitsstunden in den Steinbrüchen Stein von Stein gebrochen und dann Stein auf Stein legen helfen. Andere haben wieder in freiwilligen Spenden Bausteine beigetragen.
Wenn am Tag der Weihe die Pergamentrolle mit dem Leidensgang der Kämpfer in das Denkmal eingeschlossen wird, denken wir an den Kerker und die Verfolgungen, die den Weg für ‘Ein Volk – ein Reich – ein Führer’ säumten. Tausende Herzen werden dann dem Führer mit innigem Dank entgegenschlagen, der der Erfüller der deutschen Sehnsucht nach einem einigen Reich aller Stämme geworden ist.”
(Kleine Zeitung, 36. Jg. 1939, Nr. 137, 20. Mai 1939, S. 6)

Nach langen Diskussionen erfolgte durch das Anbringen einer Tafel gegen Gewalt und Rassismus eine Umdeutung des Denkmals in ein Mahnmal. In weiterer Folge wurde der Diskurs über den Umgang mit dem „Anschlussdenkmal“ im Ort weitergeführt. 2016 gelang es der Gemeinde, die Parzellen, auf denen sich das „Anschlussdenkmal“ befindet, zu pachten und eine Arbeitsgruppe wurde eingerichtet, die sich mit der zukünftigen Nutzung und Gestaltung auseinandersetzt. Gleichzeitig wurde das Bauwerk unter Denkmalschutz gestellt und mit der Sanierung begonnen.