1984 wurde von der österreichischen und der ungarischen Regierung die Vereinbarung beschlossen, einen weiteren Grenzübergang zwischen Deutschkreutz und Kópháza einzurichten. Die „Bürgerinitiative Deutschkreutzer Kaufleute“ befürchtete durch dieses Vorhaben massive Nachteile und startete Initiativen dagegen. Sie sammelte Unterschriften gegen die Öffnung und richtete einen Brief an Landeshauptmann Theodor Kery:

Bundeskanzler Franz Vranitzky, Landeshauptmann Karl Stix und Mitglieder der burgenländischen Landesregierung beim Zollamt Deutschkreutz

„Die gefertigten Handels- und Gewerbetreibenden von Deutschkreutz ersuchen Sie ebenso höflich wie dringend sofortige Maßnahmen einzuleiten, damit der geplante Grenzübergang in unserer Gemeinde nicht nur einseitig Interessen der Ungarn (ausschließlich auf Kosten unserer Betriebe) zum Inhalt hat.
Um allen Mißverständnissen vorzubeugen, halten wir ausdrücklich fest, daß wir nicht prinzipiell gegen die Öffnung der Grenzen sind. Wir können aber diese Absicht nur dann zustimmen, wenn gleichzeitig – für die Wirtschaft – vorhandene Chancen genützt werden.
Das derzeitige Stadium zeigt uns allerdings klar auf, daß mit der Grenzöffnung noch mehr Bürger unserer Region, vor allem aber aus Deutschkreutz den Einkauf über der Grenze verstärken werden. Neben diesem Kaufkraftverlust fürchten nicht nur Horitschon und Unterpetersdorf, sondern alle Anrainer aus Deutschkreutz um die Belastungen aus dem künftigen Schwerverkehr.
Es kann bei einer neuen Grenzöffnung sicher nicht darum gehen, daß unsere Politiker den Ungarn die Vorteile, unserer Wirtschaft aber nur Nachteile einhandeln.
Die einzige Chance – und die ach nur jetzt – sehen wir in der langen diskutierten, gleichzeitigen korridorähnlichen Verbindung nach Pamhagen und Klingenbach. Deutschkreutz hätte so ein österreichisches Hinterland, den Seewinkel. Die beiden Regionen würden einander 100 km näherkommen. […] Der Ausflugsverkehr aus dem Seewinkel würde unser extrem gelegenes Gebiet beleben. Tausende Tagespendler nach Eisenstadt hätten dadurch einen Klingenbach-Korridor enorme Kosteneinsparungen. Unsere Abwanderung könnte wieder gestoppt werden.
Als Handels- und Gewerbetreibende und damit auch als jene, die für unsere Mitbürger die nötigen Arbeitsplätze halten, fordern wir, daß keinesfalls vor der verlangten Zusage der Ungarn, die baulichen Maßnahmen auf österreichischer Seite begonnen bzw. fortgesetzt werden.
Wir sind überzeugt, daß bei geeigneten, ernsthaften Verhandlungen unsere Zielsetzung realistische sind und fordern daher abschließend über Sie, sehr geehrter Herr Landeshauptmann, alle kompetenten Stellen auf, rasch zu handeln.
Für die Bürgerinitiative Deutschkreutzer Kaufleute“
(Archiv WK, Korr. 1984. o.Z.)