Man nehme eine symmetrische Astgabel, wenn möglich von einem Haselstrauch oder einer Rotbuche, und befestige am Ende der Astgabeln ein elastisches Material, am besten ein Gummiband, z. B. von einem alten Fahrradschlauch oder einen Einkochglasgummi, da diese dehnbar, reißfest und relativ leicht erhältlich sind. Fertig ist die Gummischleuder. Als Munition verwendet man am besten Steine, und schon kann ein spielerischer Zeitvertreib beginnen. Doch dürften unter Kindern und Jugendlichen nicht nur Wettspiele veranstaltet worden sein, wie uns ein Schreiben des Bezirkshauptmannes 1936 an sämtliche Schulen der Gemeinden des Bezirkes Neusiedl am See zeigt:
„Es wurde die Wahrnehmung gemacht, daß schulpflichtige Kinder und Jugendliche den Singvögeln mit Gummischleudern nachstellen. Dieser Unfug ist systematisch zu bekämpfen. Die Schulleitungen werden aufgefordert durch Umfragen die Missetäter zu eruieren und zu strafen. Die Gemeinden werden aufgefordert, ortsüblich die Elternschaft aufzufordern, ihre Jugendlichen zu überwachen, da die Gendarmerie den strengen Auftrag hat, Übeltäter im Sinne des Vogelschutzgesetzes der verdienten Strafe zuzuführen.
Der Bezirkshauptmann“
(Gemeindearchiv Frauenkirchen, Korrespondenz 1936/673/1)