Mit der Verfilmung des gleichnamigen Buches „Sieben Jahre in Tibet“ 1997 erlangte die Autobiographie des österreichischen Bergsteigers Heinrich Harrer Weltberühmtheit. Das Buch, bereits 1952 erschienen, beschreibt die Flucht Harrers und seines Freundes Aufschnaiter aus einem britischen Internierungslager in Indien nach Tibet. Die beiden verbringen die Zeit von 1944 bis 1951 in der Hauptstadt Lhasa und lernen dabei die tibetische Kultur und ihre Menschen kennen. Harrer freundet sich in dieser Zeit auch mit dem 14. Dalai Lama an.
Lange Zeit war unbekannt, dass die Redaktion der Tagebücher von Heinrich Harrer im Burgenland stattfand. Die im Burgenland aufgewachsene und vielfach auch wohnhafte Schriftstellerin und Kulturpublizistin Margit Pflagner erklärte in einem Brief 2006, dass sie die Erinnerungen von Heinrich Harrer redigiert habe:
„Eisenstadt am 9.1.2006
Liebe Frau Doktor!
Es fällt mir leichter, diese paar Zeilen an Sie zu schreiben als telefonisch zu erklären, worum es mir geht. Heinrich Harrer ist gestorben, den ich lange und gut kannte. Nun ist heute in der „Krone“ ein Feuilleton von Ernst Trost erschienen, in dem er erklärt „Wie ich Heinrich Harrer war“, da er unter seinen Namen einen Artikel geschrieben hat.
Das Buch „Sieben Jahre in Tibet“ habe ich geschrieben. Ich war damals Lektorin bei Ullstein in Wien und hatte vom Verlagschef Heinrich Treichl den Auftrag, den Tagebuchblättern, die Heinrich Harrer uns aus Graz geschickt hatte, die literarische, sprachliche Fassung zu geben, aus den losen Kapiteln ein Buch zu machen. Niemand konnte beurteilen, ob dies ein Erfolg werden würde.
Harrer lebte damals in Graz mit seiner ersten Frau, er konnte nicht nach Wien kommen, da er als Flüchtling aus dem von den Chinesen besetzten China vor den Russen zur Verhaftung ausgeschrieben war. Ich war in ständiger Verbindung mit ihm, schrieb in Pinkafeld auf meiner kleinen Schreibmaschine, schickte jede Woche den von mir fertiggestellten Text nach Graz, den er mit seinen „placet“ an den Verlag schickte. So entstand Kapitel um Kapitel, und in meinem Arbeitsbuch steht die Eintragung:
Heinrich Harrer: Mein Leben in Tibet (damals Titel)
Manuskriptbearbeitung 8. Juni bis 21. August 1952
Klappentext
Honorar S 2500“
(Sammlung Kulturabteilung Burgenland – Dank an Mag. Dieter Szorger)