Der Tauschhandel überwiegt
In den ersten Nachkriegsmonaten waren die Versorgung und die Sicherheitslage im Burgenland äußerst problematisch. Die Ernte des Vorjahres war sehr schlecht ausgefallen, ...
In den ersten Nachkriegsmonaten waren die Versorgung und die Sicherheitslage im Burgenland äußerst problematisch. Die Ernte des Vorjahres war sehr schlecht ausgefallen, ...
Noch im Mai/Juni 1945 wurden die NSDAP und all ihre Gliederungen verboten, jede Wiederbetätigung wurde unter schwere Strafe gestellt und das Kriegsverbrechergesetz zur Ahndung von Verbrechen während der NS-Zeit beschlossen.
Die Versorgungskrise, die bereits zu Kriegsende immer spürbarer wurde, wurde in der unmittelbaren Nachkriegszeit noch akuter. Mit der Einrichtung des Burgenländischen Ernährungsamtes im Herbst 1945 wurde eine Organisation für die Lebensmittelbewirtschaftung geschaffen.
Nicht überall und zu jeder Zeit wurde das Bürgermeisteramt geschätzt. Besonders in schwierigen und turbulenten Zeiten, wie beispielsweise 1945, fanden sich nicht immer Bewerber für das „höchste Amt im Dorfe“.
Um das Ansehen der Roten Armee und der Sowjetunion nach den Wirren des Einmarsches im Frühjahr 1945 zu verbessern, waren die sowjetischen Militärbehörden bemüht, ein gutes Verhältnis zu den burgenländischen Behörden und der Bevölkerung herzustellen.
Ein großes Gefahrenpotential stellten nach Kriegsende 1945 die verbliebenen Kriegsrelikte und Sprengkörper dar. In Frauenkirchen blieb bei Kriegsende ein ganzer Munitionszug stecken.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kann das Burgenland Hunger und Wirtschaftsnot nicht ohne fremde Hilfe überwinden. Die Wiederaufbauverwaltung der Vereinten Nationen (UNRRA) liefert Nahrungsmittel, Saatgut, Düngemittel, landwirtschaftliche Maschinen und vieles mehr.
Nach dem Ende der NS-Herrschaft und dem Einmarsch der Roten Armee musste das Verwaltungssystem neu aufgebaut werden. Dies gestaltete sich schwieriger als angenommen, da die grundlegenden Strukturen vielfach zerstört oder nicht mehr vorhanden waren.
1938 wurde die jüdische Bevölkerung von den Nationalsozialisten aus ihrer Heimat Gattendorf vertrieben. Nach 1945 waren die österreichischen Behörden nur in Ansätzen um Restitution ehemals jüdischen Vermögens bemüht.
Mit dem Einmarsch der Roten Armee im April 1945 wurde der Schulbetrieb im Burgenland vollkommen eingestellt. Eine Wiedereröffnung des Schulbetriebes im September war nicht überall möglich.