In den 1920er Jahren erfasste das Fußballfieber zusehends auch das Burgenland und in vielen Gemeinden wurden Vereine gegründet. Auch in der jüdischen Gemeinde Eisenstadt fanden sich Sportbegeisterte, die im Februar 1924 die Eisenstädter Hakoah (hebr. „die Kraft“) „im Dienste der körperlichen und geistigen Ertüchtigung der Eisenstädter jüdischen Jugend“ gründeten. Die Fußballmannschaft wurde dem Kreis Eisenstadt zugewiesen und trat auch in Kombination mit den anderen beiden Eisenstädter Fußballklubs als „Stadtauswahl“ auf.

Hakoah

Briefkopf und Siegel des Hakoah Vereins © Burgenländisches Landesarchiv

Die Eisenstädter Zeitung berichtet darüber im Mai 1924:
„Sp. Freiheit und Sp. Hakoah kombiniert, Eisenstadt gegen Sp. Zillindorf 3:0 (1:0).
Abgehalten am 18. Mai am Sportplatz in Zillingdorf, der nahezu ungeeignet ist. […] Infolge des hügeligen Sportplatzes konnte an ein präzises Zusammenspiel und an das Beschäftigen der Flügelstürmer keineswegs gedacht werden. Nur den besonderen Leistungen der Spieler Zach, Schreiner und Varga einerseits und Fischer, Marek andererseits ist zu verdanken, daß das Spiel nicht unter die Durchschnittsleistung der burgenländischen Fußballspiele herabsank. […] Nach Seitenwechsel nimmt das Spiel an Schärfe z, insbesondere der Zillingdorfer Spieler Zufall fiel durch seine unfaire Spielweise auf. Die Zillingdorfer machen verzweifelte Anstrengungen das ausgleichende Tor zu erringen. Nur der tadellosen Zerstörungsarbeit der Eisenstädter Backs und insbesondere des Tormannes Schreiner ist der Sieg der Eisenstädter gutzuschreiben. […] Das Spiel flaute nunmehr ab. Doch gelingt es Horvath, das Verteidigerpaar der Zillingdorfer überrumpelnd, das dritte Tor zu erzielen. An diesem Ergebnis wird bis zum Schlußpfiff des Schiedsrichters Nobody, der ein eigenes Kapitel für sich war, nicht mehr geändert.“
Schon im Mai 1933 löste sich der Verein freiwillig wegen „Mitgliedermangel und fehlenden Vereinsvermögen“ wieder auf.
(http://www.ojm.at/blog/2011/07/14/die-eisenstadter-hakoah/)