Choleraepidemien traten im 19. Jahrhundert immer wieder in Westungarn auf und forderten ihre Opfer. Besonders die „asiatische Cholera“ von 1831 traf die Bevölkerung massiv. Aus dem Komitat Ödenburg liegen genauere Berichte auf, die über den Umgang mit der Krankheit informieren und unter anderen auch über „Heldinnen“ berichten.
Die Furcht, sich vor der Cholera anzustecken, war in der Bevölkerung sehr groß, sodass sich vielfach nur wenige Personen bereit erklärten, den Kranken zu helfen und diese zu pflegen. In Oslip trat die Cholera am 6. September 1831 erstmals auf und erlosch am 23. Oktober. 68 Tote wurden in der Gemeinde beklagt. Während dieser Epidemie engagierte sie die örtliche Hebamme Barbara Lang derart, dass ihr der damalige Richter Josef Krisanitsch für ihre „unermüdliche Pflege und Hilfeleistung“ ein „wohlverdientes Lob“ aussprach. Auch von ärztlicher Seite liegt ein anerkennendes Schreiben vor:
„Endesgefertigter bezeuget hiermit, daß die Osliper Ortshebamme Barbara Langin während der Dauer des epidemischen Brechdurchfalles, die erkrankten Individuen bei Tag und Nacht fleißig besucht und ihnen die vorgeschriebenen Arzneien nach Tunlichkeit darreichte. Weshalb obbemeldte Hebamme einem löblichen Komitat bestens anempfohlen zu werden verdient.
Eisenstadt, den 7. Dezember 1831
Anton Weckher v. Roseneckh, med. Doctor, Hochfürstlicher Esterházischer Physikus.
(Paul Hans. Die Choleratoren des Bezirkes Eisenstadt-Umgebung im 19. Jahrhundert. In: Burgenländische Heimatblätter 1988. Band 50. S. 19)