Die Post war am Beginn des 20. Jahrhunderts das wichtigste Kommunikationsmedium. Über die Zustellung herrschte in manchen burgenländischen Regionen jedoch Unzufriedenheit. So kann man über die Postsituation im Bezirk Oberpullendorf 1930 unter der Schlagzeile „Sieben Tage unterwegs“ folgendes lesen:
Post
„Von Schwendgraben nach Oberpullendorf, Neutal oder St. Martin geht man zu Fuß zwei Stunden lang, aber ein Brief braucht dazu sieben Tage. Sogar ein Expreßbrief braucht von Neutal bis Piringsdorf von Freitag bis Dienstag. Der Fehler Ist darin zu suchen, daß diese Post über Altösterreich, vielleicht gar über Wien geht. Langt sie dann endlich in Pilgersdorf an, so muß sie warten, bis sie der Briefträger von dort abholt. Der geht aber an Mittwochen und Sonntagen nicht. Und an Tagen, wenn er geht, trägt er sie auch nicht gleich für die Schwendgrabner, Oberrabnitzer, Piringsdorfer und Hochstraßer aus, sondern läßt sie darauf erst einen Tag warten. Muß denn das aber sein?“
(Burgenländische Heimat am 10.4.1930)