Der Braunkohleabbau im Zillingdorfer Bergwerkrevier, rund um den heutigen Steinbrunner See, wurde in den 1920er und 1930er Jahren zunehmend zu einem Zankapfel. Die Steinbrunner Bauern klagten, dass der Abbau und die riesigen Halden große Schäden auf den Feldern verursachten. Die Klage vor Gericht wurde abgewiesen. Die Gemeinde Wien als Betreiberin des Bergwerkes wurde vollständig freigesprochen und die Überlandzentrale, das kalorisches Kraftwerk in Ebenfurth, ebenfalls im Eigentum der Gemeinde Wien, musste nur für geringe Ausgleichskosten aufkommen. Das (Neuigkeits) Welt Blatt berichtete am 30. Juli 1931 von dem Prozess:
„Der Rauchschadenprozeß gegen die Ueberlandszentrale Ebenfurth.
Im vorigen Jahre sind von Wirtschaftsbesitzern in Stinkenbrunn 57 Anklagen gegen die Ueberlandzentrale Ebenfurth der Gemeinde Wien und gegen die Kohlenbergbaugewerkschaft Zillingdorf eingebracht worden, in denen Schadenersatz wegen behaupteter Rauchschäden begehrt wird. In den Jahren 1926 bis 1929 sollen nach den Behauptungen der Kläger durch schädliche Gase von einer Schlackenhalde der Ueberlandzentrale in Ebenfurth, den Baggermaschinen, Lokomotiven und dem Tagbau der Zillingdorfer Braunkohlenbergbaugewerkschaft Rauchschäden entstanden sein, die eine Minderung des Ertrages und des Bodenwertes der Felder der Kläger bewirkt hätten. Den entstandenen Schaden bezifferten die Landwirte mit mehr als 228.000 Schilling. Nachdem Sachverständige vernommen worden waren, hat vor kurzem das Landesgericht für Zivilrechtssachen in Wien das Urteil gefällt, das das Klagebegehren gegen die Braunkohlenbergbaugewerkschaft Zillingdorf überhaupt abweist und die Kläger verpflichtet, dieser Bergbaugewerkschaft die Prozeßkosten zu bezahlen; die Ueberlandzentrale in Ebenfurth ist zur Zahlung eines Betrages in der Höhe von etwa 10.550 Schilling verpflichtet worden, die Kosten der Ueberlandzentrale und der Kläger werden jedoch gegenseitig aufgehoben.“
(Bernhard Ozlsberger https://steinbrunngeschichte.wordpress.com/2017/12/29/1931-bauern-klagen-bergwerkbetreiber/#more-1390)