Zur Bekämpfung der Hyperinflation nach dem 1. Weltkrieg und zur Stabilisierung der Wirtschaft führte die junge Republik Österreich 1925 den Schilling als neue Währung ein, der damit die österreichische Krone ablöste. Die restriktive Wirtschaftspolitik führte dazu, dass der Schilling eine stabile Währung und umgangssprachlich „Alpendollar“ genannt wurde. Nach dem Anschluss an Deutschland wurde im März 1938 der Schilling durch die deutsche Reichsmark ersetzt. Nach dem Ende des 2. Weltkriegs wurde im November 1945 der Schilling wieder die offizielle Landeswährung von Österreich. Die Währungsreform von 1947, mit einer Abwertung auf ein Drittel und der teilweisen Abschöpfung von Sparguthaben, wurde die Grundlage der wirtschaftliche Entwicklung der 2. Republik. Zur Integration der europäischen Volkswirtschaften schuf die Europäische Union ab 1999 den Euro als gemeinsame Währung. Die Bargeldwährungsumstellung erfolgte mit 1. Jänner 2002.
Auf die Frage, wie die Burgenländer mit der neuen Währung zurechtkämen, veröffentlichte die Zeitung BF folgende Lesermeinungen:
Erika K., aus Großpetersdorf: „Ich war in den ersten Tagen in der Shopping City Süd und dort hat es überhaupt keine Schwierigkeiten gegeben. Die Kassiererinnen dürften sehr gut vorbereitet gewesen sein. Ich bin sehr zufrieden mit der neuen Währung. Ich muß mir halt jetzt die Augengläser aufsetzen beim Zahlen, damit ich die Münzen besser sehe.“
Erich S. aus Mörbisch: „Ich war in den ersten Tagen mit meinem Auto tanken und habe mit 1.000 Schilling bezahlt. Da hat mir der Tankwart gesagt: ‚Wir sind keine Wechselstube‘ und hat mir wieder Schilling zurückgegeben. Für mich ist der Euro aber mehr als ein Zahlungsmittel. Ich glaube, der Euro ist ganz wichtig für den Handel und den Zusammenhalt der Europäischen Union.“
Ingrid F., aus Loipersbach: „Ich habe mir vorgenommen, ab Jahreswechsel nur mehr die neue Währung zu verwenden. Die letzten Schilling habe ich in den ersten Tagen des neuen Jahres ausgegeben. Die Bezahlung mit Euro hat gut funktioniert. Ich glaube, die Kassiererinnen in den Kaufhäusern waren gut vorbereitet. Den Schilling werde ich aber nicht so schnell vergessen und ihm etwas nachtrauern.“
(BF vom 9. Jänner 2002, S. 7)