Wie tausende seiner Landsleute verließ der Pamhagener Johann Rießner aus wirtschaftlichen Gründen seine Heimat, um mit seiner Familie in Amerika sein Glück zu versuchen. 1882 wird der Handwerker in Minneapolis ankommen und sich eine neue Existenz aufbauen. Sein Heimweh, das er in seinen Gedichten zum Ausdruck bringt, wird ihn jedoch bis an sein Lebensende begleiten. Zeilen wie „Dich wird ich wohl nie mehr schauen heißgeliebtes Ungarland“, oder „Heimweh, Heimweh hab´ ich wieder! Auch, ich wird´s nimmer los!“ kennzeichnen seine Gedichte.

Johann Rießner

Johann Rießner, ca. 1905 (Quelle: Sammlung Pennauer, Neusiedl am See)

In seinen Gedichten bekundet Johann Rießner auch seine mentale Verbundenheit mit der Erinnerung an seine alte Heimat.

 „An euch Heidebauern, Mädchen,
An euch denk ich früh uns Spät
Ob es euch noch geht wie einstens
Oder ob´s schon besser geht.
Müßt ihr noch aufs Feld zur Arbeit
In der heißen Erntezeit?
Müßt ihr noch um´s Heu im Wasen
Im Winter, wenn es friert und schneit?
Müßt ihr noch? Und mit der Sonne
In den Weinberg schaffen gehen? [… ] (Quelle: Jakob Michael Perschy: „Drum bin i ausg´wandert – nach Malerika.“ In: … nach Amerika. Burgenländische Forschungen Sonderband IX, Eisenstadt 1992. S. 185)