Neben der Seelsorge sah es die Kirche lange Zeit als ihre Pflicht an, auch als oberste Moralinstanz im Dorf aufzutreten. Insbesondere bei der Erziehung der Jugend versuchten die Dorfpfarrer ihre Autorität, die sie kraft ihrer Rolle innehatten, einzusetzen.

Tadten Burschen

Burschen aus Tadten um 1930

Pfarrer Flicker aus Tadten schreibt am 13.6.1937 an die Gemeindeverwaltung: „Unhaltbare Zustände im Gasthaus Huber. Die Sperrstunde wird nicht eingehalten und das Gasthaus hat oft bis zur Morgenstunde, auch bei verschlossenen Türen, offen. Dadurch wird die Wirtschaft geschädigt und die Jugend verdorben, denn es befinden sich auch Jugendliche, ja sogar Schulpflichtige im Gasthaus. Die Kegelbahn ist auch an Sonn- und Feiertagen, während des Gottesdienstes offen.“ (Gemeindearchiv Tadten. Gemeinderatsberichte)