Die Schwerpunkte des Wochenblattes „Freies Burgenland“, der kommunistischen Partei des Burgenlandes, waren die Bodenreform, die Verfolgung ehemaliger Nationalsozialisten, propagandistische Berichte aus den kommunistischen „Volksdemokratien“ und die heftige Kritik an der burgenländischen und österreichischen Regierung. Manchmal nahmen die Berichte aufgrund des sowjetischen Einflusses auch groteske Formen an. So beschuldigte das Blatt 1953 die Amerikaner, über dem Burgenland Kartoffelkäfer abzuwerfen:
„[…] Nahezu gleichzeitig wurden aber in der Gegend von Großpetersdorf allenthalben Kartoffelkäfer gefunden. Und die Bevölkerung, die Bauern von Großpetersdorf und Umgebung, die ihre Erdäpfelfelder nach dem gefährlichen Schädling absuchen muss, sagt: Es kann kein Zufall sein, daß unmittelbar nach dem Abwurf amerikanischer Hetzflugblätter auch Kartoffelkäfer gefunden wurden. Ein Bauer, der in seinem Erdäpfelacker solche Flugblätter fand, mußte zu seinem größten Schrecken auf demselben Feld ein paar Tage später zahlreiche Kartoffelkäfer und Kartoffellarven entdecken. […] Offenbar ist jetzt ein „findiger Kopf“ im amerikanischen Kriegsministerium dahintergekommen, die beiden Kampfmittel zu kombinieren. Uns so fanden unsere burgenländischen Bauern neben den von Ami-Fliegern abgeworfenen – für Ungarn bestimmten – Flugblöättern auch die dazugehörigen Insekten, die Kartoffelkäfer, nach denen man jetzt große Suchaktionen starten muß.
Also: Achtung auf amerikanische Flugblätter! Der Kartoffelkäfer ist in der Nähe! Wenn nicht noch Ärgeres …“
(Freies Burgenland vom 26. Juli 1953, S. 1)