Ein großes Gefahrenpotential stellten nach Kriegsende 1945 die verbliebenen Kriegsrelikte und Sprengkörper dar. Besonders Kinder wurden durch das unachtsame Hantieren mit Sprengkörpern immer wieder zu Unfallopfern. In Frauenkirchen blieb bei Kriegsende ein ganzer Munitionszug stecken. Dies führte noch lange Zeit zu Schwierigkeiten.

Ein Kugelbunker bei Potzneusiedl. Ein Relikt vom Kriegsende 1945.

Ein Kugelbunker bei Potzneusiedl. Ein Relikt vom Kriegsende 1945.
(© Sammlung Brettl, Halbturn)

Der Bürgermeister von Frauenkirchen berichtete am 30. September 1948 an die Bezirkskommandantur der Sowjetarmee in Eisenstadt: „[…] Bei dem Rückzug der deutschen Truppen im Jahre 1945 aus Ungarn blieb in Frauenkirchen ein Munitionszug stehen. Die Ortsbevölkerung schob diesen am 1. und 2. April 1945 aus dem Bereich des geschlossenen Gemeindegebietes auf die freie Eisenbahnstrecke. Unter ha. Zl. 14/2 v. 7.8.1945 wurde nach einer telefonischen Benachrichtigung noch dem Herrn Kriegskommandanten in Bruck a. d. Leitha gemeldet, dass aus unbekannter Ursache am 1. August 1945 der erwähnte Munitionszug in Brand geriet. Der ganze Zug bestand aus 61 Waggon und waren hievon 33 mit Munition beladen. Dem Brand fielen 18 Waggon mit Munition und 6 leere zum Opfer. Nach dem Brand wurde die verstreut herumliegende Munition von der Ortsbevölkerung in süd-östlicher Richtung der Gemeinde, zwischen dem Gemeindegebiet und dem Wilhelmshof, ca. 1000 Schritte von der Bahnlinie Frauenkirchen – St. Andrä, auf der dort befindlichen Wiese im Schilfrohr zusammengetragen. Es handelte sich beiläufig um 25 Artilleriegranaten, 500 Stück Infanteriegeschützgranaten und ungefähr 50 Stück Granatwerfergeschosse. Inwieweit diese Munition noch scharf geladen ist kann nicht festgestellt werden.
Es ergeht die Einladung über die Munition eine Verfügung zu treffen.
Der Bürgermeister (Gemeindearchiv Frauenkirchen, Korrespondenz 225/1/1948)