„Südmarkvereines“ – das war ein sogenannter Schutzverein der Deutschen in den Kronländern der Österreichisch-Ungarischen Monarchie – statt. Gleich nebenan traf sich eine Gruppe von Lehrerinnen und Lehrern, die demonstrativ, oder auch nicht, ungarische Lieder sangen. Da man zu dieser Zeit „magyarphilen“ Personen misstraute und ihnen vorwarf, eine Rückangliederung an Ungarn anzustreben, wurde dieser Vorfall von der Gendarmerie genau beobachtet:
„Am 7. September 1924 nachmittags hat die Schulleiterin X. in der Staatsschule Oberdrosen, Burgenland in ihrer Privatwohnung auf ihrem Piano ungarische Lieder gespielt und mit ihren Gästen dazu gesungen. Als Gäste waren der Schulleiter Y. samt Gattin der röm. K. Volksschule Eisenberg und dessen Vater und noch ein Verwandter (die Namen der drei letzten konnte ich nicht genau ermitteln). […] Die Gesangsstunde dauerte einige Stunden. Um zk. 8 Uhr nachmittags desselben Tages gingen die Besucher wieder nach Hause gegen Eisenberg. Schulleiterin X. begleitete diese durch die Ortschaft Oberdrosen wobei sie alle nur ungarisch gesprochen haben.
Der Großteil der Bevölkerung von Oberdrosen war über das Treiben des Schulleiterin X. samt ihrem Anhang sehr erbittert und ließen abfällige Äußerungen fallen. Unter anderen wurde auch kritisiert, „wenn es so zugeht, so brauchen wir nur die Grenzsteine wegräumen und wir sind dort, wo wir waren“. […] Welche ungarischen Lieder gesungen und gespielt wurden, vermag der obengenannte Zeuge Z. angeben, der der ungarischen Sprache mächtig ist.
Gezeichnet vom Revierinspektor“
(Landesarchiv Burgenland. Polizei 1925. 251-665, Zl.4-903/7)